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Die Zeche Westfalen war ein Steinkohlen-Bergwerk in Ahlen.
Beschreibung
Geschichte
Die Zeche Westfalen in Ahlen entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf Initiative einiger örtlicher Fabrikanten, die sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen hatten. Nachdem 1901 im Bereich der Bauernschaft Rosendahl bei Suchbohrungen Kohlevorräte entdeckt wurden, führte man bis 1907 weitere 33 Tiefbohrungen durch. Am 1. Februar 1909 wurde mit dem Abteufen der Schächte 1 und 2 begonnen. Gleichzeitig wurde die erforderliche Infrastruktur (Straßenverbindungen, Zechenbahn, bergwerkseigene Ziegelei) erstellt.
Die RAG gab im November 1991 offiziell die Schließung der Zeche „Westfalen“ für das Jahr 1999 bekannt. Am 1. Juli 1993 ging das gesamte Bergwerk offiziell in den Besitz der RAG über. Bis 1994 wurden die Tagesanlagen der bereits stillgelegten Schächte 3, 4 und 5 abgerissen. Am 30. Juni 2000 wurde die Förderung von Kohle auf der Zeche „Westfalen“ eingestellt.
Die verbliebenen Schächte 1, 2, 6 und 7 wurden 2001 verfüllt. Die Tagesanlagen am Schacht 6 wurden abgerissen. Mit der Frage der Nachnutzung des Bergwerksgeländes an der Doppelschachtanlage 1/2 haben sich Arbeitskreise, Projektgruppen und die politischen Gremien seit den 1990er Jahren beschäftigt. Ein Teil der vorhandenen Anlagen, insbesondere die Fördertürme und die frühere Lohnhalle und Waschkaue, wurden als erhaltenswert eingestuft.
Heutige Nutzung
Bis auf die erhaltenswerten Gebäude sind die Tagesanlagen am Schacht 1/2 abgerissen. Besonders spektakulär war die Sprengung der Kohlenwäsche am 5. November 2003. Das Gelände wird seit 2006 als Gewerbefläche und Veranstaltungsort genutzt. In dem neuen Gewerbezentrum der ehemaligen Lohnhalle und Weißkaue sind unter anderem verschiedene Hightechfirmen ansässig. Eine bis zu 22 Meter hohe Kletterwand des BigWall Klettercentrums Ahlen befindet sich in der ehemaligen Schwarzkaue genauso wie ein Indoor-Hochseilgarten. Seit November 2007 werden die Gebäude "Lohnhalle" und "Weißkaue" auch als Kongress- und Messeveranstaltungsort genutzt. In den Räumen der ehem. Grubenwehr hat der Bergbau-Traditions-Verein Zeche Westfalen ein Museum eingerichtet.
Die ehemalige Hafenbahn der Zeche Westfalen, die über eine Länge von ca. 8,5 km die Schachtanlagen 1/2, 3 und 4 mit dem werkseigenen Verladehafen am Datteln-Hamm-Kanal verband, wurde mittlerweile zu einem Fahrrad- und Fußweg umgebaut. Dieser ist Teil des Werseradweges und hat seit 2011 Anschluss an der neuen Römer-Lippe-Route.