Seit Donnerstag sind Sportvereine wieder auf der Südenkampfbahn aktiv. Das städtische Sportamt hat den Vereinen, die auf der sanierten Anlage im Ahlener Süden heimisch sind, die Schlüssel zum neuen Vereinsheim überreicht. „Alles kann allerdings noch nicht genutzt werden“, schränkt Anna Schepers vom Sportamt ein.
Noch nicht ganz fertig geworden seien die Duschen. Aber auch ohne die reinigende Erfrischung nach dem Sport kann der Kunstrasenplatz auf dem früheren „Blau-Weiß-Platz“ zumindest schon zu Trainingszwecken benutzt werden. Die Umkleidekabinen in dem großzügig ausgefallenen Neubau stehen den Vereinen FSG und Aramäer sowie den Damen von Rot-Weiss ab sofort zur Verfügung. Entstanden sind auf 540 Quadratmeter Nutzfläche ein großer Vereinsraum, vier Umkleidebereiche mit jeweils eigenem Dusch- und Sanitärbereich, zwei Schiedsrichterkabinen, ein Erste-Hilfe-Raum, Materiallager, Gäste-WC und ein barrierefreies WC.
Begeistert zeigt sich von der neuen Südenkampfbahn Bürgermeister Dr. Alexander Berger. 2,7 Millionen Euro, von denen 1,5 Millionen durch eine Landesförderung gedeckt sind, kostete der Neubau von Vereinsheim und Tribüne, die beide nun modernen Standards entsprechen. Weitere 560.000 Euro sind in die Außenanlagen und 90.000 Euro in die Ausstattung geflossen, die unter anderem einen Küchenbereich enthält. „Das ist sehr schön geworden, wenn man bedenkt, wie es vorher aussah“, so Berger. Alle Fördermöglichkeiten habe die Stadt Ahlen erfolgreich ausgeschöpft, um dem Vereins- und Schulsport im Süden beste Bedingungen zu bieten. Jeder könne jetzt sehen, „dass das Geld dorthin geht, wo es gut angelegt ist.“
Wie dringend der Bedarf an guten Sportstätten in Ahlen ist, weiß Anna Schepers. „Wir haben wirklich Schwierigkeiten, alle Mannschaften unterzubringen.“ Immer wieder würden von den Vereinen neue Teams angemeldet, die entsprechend versorgt werden müssten. Eine im Grunde gute Entwicklung, weil offenbar junge Menschen sich wieder mehr sportlich bewegen. Entspannung erwartet Schepers, wenn in absehbarer Zeit auch an der Theresienwiese und am Hövenerort Sportanlagen modernisiert und Kapazitäten erweitert werden.
Die Geduld der Vereine auf der Südenkampfbahn hat sich gelohnt. Nach dem Abbruch des alten Vereinsheimes im Dezember 2021 ist im April 2022 mit dem Neubau begonnen worden. Der ursprüngliche Fertigstellungstermin Ende 2022 konnte aufgrund Corona bedingter Lieferschwierigkeiten nicht gehalten werden. Ebenfalls im letzten Jahr wurde der Kunstrasenplatz erneuert. Bis zum Beginn der dunklen Jahreszeit wird auch die LED-Flutlichtanlage ertüchtigt sein, um Trainingsbetrieb in den späten Nachmittags- und Abendstunden zu ermöglichen. Wärme und Licht spielen auch im Gebäude eine wichtige Rolle. Die PV-Anlage auf dem Dach sowie eine Wärmepumpe schaffen eine wohlige Stimmung im Vereinsheim, das sich auch für Mannschaftsbesprechungen und Schulungen dank eines Beamers im Gemeinschaftsraum gut nutzen lässt.
Architektin Sandra Meißner vom Zentralen Gebäudemanagement der Stadt Ahlen verrät den besonderen architektonischen Pfiff, über den die neue Tribüne in Backsteinoptik verfügt: „Das ist die geschwungene Rückwand, die den benachbarten Ulmenhof mit seinen typischen Dächern gestalterisch aufgreift.“ Ob die Spielerinnen und Spieler, die ab sofort auf der Südenkampfbahn wieder dem Ball nachlaufen, dafür einen Blick haben werden? Ihre Aufmerksamkeit gilt wohl eher wieder dem gegnerischen Tor.
Quelle: Stadt Ahlen | Fotos: Stadt Ahlen