Der Rathausparkplatz ist zurzeit eine Baustelle. Grund ist, dass hier ein Stauraumkanal eingebaut wird. Gut drei Meter tief im Boden werden dann circa 160 Meter Kanal verlaufen, um das Regenwasser zukünftig nicht mehr in die Werse abzuleiten, sondern in den Regenwasserkanal.
„Im kommenden Jahr darf das Regenwasser nicht mehr in die Werse geleitet werden“, erklärt Stadtbaurat Thomas Köpp. „Da aber auch der Regenwasserkanal nur begrenzt Wasser aufnehmen kann, bauen wir einen Stauraumkanal“, so Köpp weiter. Mit Hilfe des Stauraumkanals kann das Wasser gesammelt und dann kontrolliert in den Regenwasserkanal abgeleitet werden. „Wir können hier 64,5 Kubikmeter Wasser stauen und das dann mit 37 Litern pro Sekunde weiterleiten“, erläutern der Stadtbaurat und Nina Muermans, stellvertretende Projektleiterin des Bauvorhabens.
„Die Idee das Regenwasser auf der Fläche versickern zu lassen, ist hier gar nicht machbar“, erklärt Thomas Köpp. Dabei zeigt der Stadtbaurat auf eine Stelle, an welcher gerade gebaggert wird. Eigentlich ist die Stelle für den Archäologen gedacht, damit er prüft, ob hier nicht irgendwelche historischen Überreste versteckt sind. „Aber genau hier sieht man gut, wie das Erdreich aufgebaut ist – eine dicke Schicht Lehm. Hier geht kein Wasser durch, Versickern funktioniert hier leider nicht“, so Köpp weiter. Und während er auf die Schicht Lehm deutet, klettert der Archäologe Thies Evers in die Grube, um die Erdschichten genau unter die Lupe zu nehmen.
„Ich glaube nicht, dass hier etwas liegen wird“, so der Archäologe einer Fachfirma aus Dortmund. „Aber es ist eine Auflage des Denkmalrechts, dass solche Bauarbeiten begleitet werden.“ Thies Evers vermutet, dass wenn es hier Überreste geben sollte, die wahrscheinlich eher unter den Häusern ein Stück weiter liegen. „Wir werden hier an verschieden Stellen den Boden sondieren“, wird dabei nichts archäologisch Relevantes gefunden, dann können die Bauarbeiten ganz normal weiter gehen.
Insgesamt werden die Arbeiten bis voraussichtlich Ende Oktober oder Anfang November dauern. Die Arbeiten laufen zwar unter dem Begriff der vorbereitenden Maßnahmen für das Stadthaus, durch die Änderung, dass das Regenwasser nicht mehr in die Werse geleitet werden darf im kommenden Jahr, sind die Arbeiten aber unerlässlich.
Quelle: Stadt Ahlen | Fotos: Stadt Ahlen