Legen Hand an: (v.l.) ZGM-Architekt Jan Hintemann, Markus Höner, Thomas Köpp, Dr. Alexander Berger, Dr. Olaf Gericke
Die Stadt Ahlen hat den Grundstein gelegt für ihr Stadthaus. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik, des Architekturbüros Gerber, des Planungsbüros Assmann und vielen Beteiligten aus der Verwaltung wurde der symbolische Akt am Montag begangen. „Mit jedem Meter, den das Stadthaus in die Höhe wächst, kommen wir unserem Ziel näher, den Beschäftigten eine moderne und mitarbeiterfreundliche Arbeitsstätte zu bieten“, so Bürgermeister Dr. Alexander Berger in seiner Ansprache.
Auch die Bürgerinnen und Bürger würden ein Gebäude bekommen, das allen Anforderungen an ein zeitgemäßes Verwaltungsgebäude genügt. Energieeffizient und CO₂-sparend unterstütze es die Klimaziele der Stadt. „Neben der vermutlich größten Energieschleuder der Stadt entsteht nun eines der sparsamsten und umweltfreundlichsten Bauwerke in Ahlen“, so Berger weiter.
Die Grundsteinlegung sei vorläufiger Höhepunkt einer mehr als zehn Jahre währenden, gründlichen Planungs- und Ausführungsphase. Berger erinnerte daran, dass manche Akteure immer wieder öffentlich einen Baustopp verlangten. Die Verwaltung habe das Projekt indes vorangetrieben. Die Baupreise seien wie von Planern und Stadtbaurat vorhergesagt gesunken, wie schon die ersten Ausschreibungsergebnisse bestätigt hätten. Die Bauministerin habe den Baubeschluss kürzlich bei ihrem Besuch der Baustelle als vorbildlich und mutig, aber auch verantwortungsvoll bezeichnet. „4,5 Millionen Euro Zuschuss gab es aus dem Hause von Frau Scharrenbach bislang, dafür meinen herzlichen Dank an die Fördergeberin“, unterstrich Berger die aktive Rolle des Landes mit Blick zum anwesenden Landtagsabgeordneten Markus Höner.
Seinen Respekt bekundete Berger allen, die auf faire Weise und mit begründeten Einwänden das Werden des Stadthauses begleiten. Kritischer Widerspruch fordere dazu heraus, gut zu erklären. „Das ist nicht immer gelungen“, räumte der Bürgermeister ein. Am Ende jedoch hätten sich die besten Argumente in einem demokratischen Prozess durchgesetzt und Mehrheiten gefunden. „Keiner Frage sind wir ausgewichen, alle Zahlen sind transparent, nichts ist hier den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt einfach so vorgesetzt worden.“ Was fleißige Bauarbeiter errichteten, sei Stein für Stein, Träger für Träger, Pfeiler für Pfeiler von der Mehrheit gewollt. „So, wie es sich für einen Ort der demokratischen Mitsprache auch gehört.“
In seinem Grußwort ging Landrat Dr. Olaf Gericke auch auf die Auseinandersetzungen in Politik und Bürgerschaft ein, die den Baubeschluss begleitet haben. Der Streit über Kosten sei nicht skandalös, sondern Wesen der Demokratie. „Es ist entschieden, und jetzt wird gebaut.“ Für den Kreis Warendorf sei das Projekt ein besonderes Ereignis. In seiner Amtszeit sei nur in Ostbevern ein neuer Sitz einer Gemeindeverwaltung errichtet worden. Es sei für ihn nicht immer leicht gewesen, kühlen Kopf zu behalten, gestand Ahlens Stadtbaurat angesichts manch hitziger Diskussion im Vorfeld. Das Ergebnis lasse sich jedoch sehen und sei von hoher Qualität. „Elegant und subtil in seinen Feinheiten“ werde das Stadthaus, so Thomas Köpp. Nur noch ein Zwanzigstel der im maroden Rathaus verbrauchten Wärmeenergie werde für das Stadthaus aufgewendet.
In die Zeitkapsel, die für Jahrzehnte - wenn nicht Jahrhunderte -, unter dem Stadthaus liegen wird, sind unter anderem Münzen, Souvenirs zum Jubiläumsjahr „Ahlen800“, der Baubeschluss aus dem November 2021 und zwei tagesaktuelle Ausgaben von „Ahlener Zeitung“ und „Ahlener Tageblatt“ gegeben worden. Ebenso enthält sie in Silber die Jubiläumsmedaille „800 Jahre Ahlen“, die die Wirtschaftsförderungsgesellschaft gestiftet hat und die Jubiläumssonderbeilage der „Westfälischen Nachrichten“. Als Botschafter in die Zukunft reist ein plüschiges Ahlener Mammut mit durch die Zeit, dem der Bürgermeister wünscht, „dass es mindestens 41.000 Jahre im Ahlener Boden verbringen möge, so wie es sein prominentes Vorbild tat.“
Quelle: Stadt Ahlen | Fotos: Stadt Ahlen