Die Stadtschulpflegschaft hat sich in einem Leserbrief an die WN zur aktuellen Diskussion um die Haushaltskonsolidierung und die geplante Erhöhung der Elternbeiträge geäußert. Dieser wurde aus redaktionellen Gründen gekürzt veröffentlicht und ist hier in ungekürzter Fassung zu lesen:
Familien und soziale Leistungen im Fokus der Haushaltsplanung
Die Diskussion um die Konsolidierungsliste des Kämmerers sorgt für erhebliche Verunsicherung in unserer Stadt. Insbesondere die geplanten Einsparungen im Bereich der freiwilligen Leistungen, die zentrale Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, die Offene Ganztagsschule (OGS), das Schullandheim und die Schulsozialarbeit betreffen, werfen grundlegende Fragen auf. Angesichts eines Defizits von 26 Millionen Euro ist es alarmierend, dass ausgerechnet die Bereiche, die für die Entwicklung von Kindern und die Unterstützung von Familien entscheidend sind, im Fokus der Einsparungen stehen.
Gleichzeitig wird über eine Erhöhung der Elternbeiträge für Betreuungsangebote in Kitas, Kindertagespflege und OGS diskutiert. Nach der Elternbeitragssatzung der Stadt Ahlen müsste eine Anpassung erfolgen. Denn diese steigen jährlich analog zu den Kindspauschalen. Ein Umstand, der auch in diesem Jahr zu einer erheblichen Belastung führen würde. Aufgrund der tariflichen Lohnerhöhungen wurden diese vom Familienministerium um weitere 9,49 % angehoben. In einer Zeit, in der die Lebenshaltungskosten ohnehin steigen, ist es nicht hinnehmbar, dass die finanzielle Belastung der Familien weiter zunimmt. Bildungschancen dürfen nicht vom Einkommen der Eltern abhängen, sondern wir müssen dafür sorgen, dass alle Kinder den gleichen Zugang zu Bildungsangeboten haben.
Wir müssen die Bedürfnisse von Familien und Kindern in den Mittelpunkt unserer politischen Entscheidungen stellen. Priorität für Familien und Investitionen in Bildung und soziale Unterstützung sind entscheidend, um unsere Stadt kinder- und familienfreundlich zu machen. Unsere Gesellschaft wird nicht durch Sparen gestärkt, sondern durch mutige Investitionen in die Zukunft. Der Kämmerer sollte die geplanten Kürzungen überdenken und Lösungen finden, die nicht die Schwächsten unserer Gemeinschaft belasten.
Wir appellieren an alle Entscheidungsträger, die Belange von Familien ernst zu nehmen und sich für eine nachhaltige und gerechte Haushaltsplanung einzusetzen. Nur durch gemeinsames Handeln können wir sicherstellen, dass unsere Stadt ein Ort bleibt, an dem Familien gut leben können und Kinder die besten Chancen haben, ihre Potenziale zu entfalten. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass soziale Leistungen nicht zum Spielball finanzieller Engpässe werden. Unsere Kinder und Familien verdienen unsere Unterstützung und unser Engagement.
Belgin Inderwiederstraße
Stadtschulpflegschaft